Swing, Blues, Bossa, trad. Jazz, aber auch Ausflüge in den Soul-Jazz Pop-Bereich decken wir mit unserem Repertoire ab.
Und Manchmal auch im Trio!
Das war ein sehr schönes Konzert
auf dem Vulkan :-)
JAZZ IM KINO GINSHEIM-GUSTAVSBURG 17.10.2017
Monika Marner Quartett mit Debut auf hohem Niveau
GUSTAVSBURG - (nfl). In der Konzert-Reihe „Jazz im Kino“ wartete die Stadt Ginsheim-Gustavsburg am Donnerstagabend mit einem weiteren kulturellen Leckerbissen auf: Mehr als 50 Freunde des Swing waren vom Auftritt des „Monika Marner Quartetts“ begeistert. Es war für das „Simon Below Quartett“, das es in die Finalrunde des „Jungen Deutschen Jazzpreises“ in Osnabrück geschafft hatte, eingesprungen. Guido Conradi, Leiter des Kulturbüros, sagte, dass man die vier talentierten Kölner Jazzstudenten für das erfolgreiche Format der Stadt weiter im Blick habe.
Für das seit mehr als zehn Jahren in unterschiedlicher Besetzung agierende „Monika Marner Quartett“ war dies ein Grund mehr, bei seinem Debüt in Gustavsburg mit hohem Standard aufzuwarten. Monika Marner weiß nicht nur als herausragende Saxophonistin, sondern auch als Sängerin aufzutrumpfen. Thilo Wagner am Piano, Bassist Klaus Dengler und Peter Quarten am Schlagzeug, kongeniale Mitstreiter, werfen einen unverbrauchten Blick auf altbekannte Favoriten wie Count Basie, Duke Ellington, Benny Golson, Charlie Parker und Sonny Rollins. Ein breitgefächertes Repertoire aus Swing, Blues, Soul und Bossa, bei dem die Zuhörer die Seele baumeln lassen können und das Harmoniegefüge rhythmisch begleiten.
Passend zur Jahreszeit lässt das Quartett beim Song „Autumn leaves“ die von den Bäumen abfallenden Herbstblätter rauschen. Drummer Peter Quarten scheint mit seinem Besen auf der Trommel das Laub aufzusaugen. Und Monika Marner wendet sich von der sonst in englischer Sprache interpretierten Liebesballade ab und mutiert zur französischen Chansonsängerin: „Les Feuilles mortes“, ein einfühlsamer Titel mit tiefgehender Moll- Modulation, der in das romantisch fokussierte Programm eingewoben wird.
Nahtlos fügt sich da auch die ebenfalls mit Inbrunst intonierte „My Romance“ ein, mit der Ella Fitzgerald ihre Fans zu begeistern wusste. Auch dem US-Soul-Sänger Stevie Wonder widmet die gebürtige Frankfurterin Monika Marner mit dem Song „Isn’t she lovely“ ihre Reverenz. Lieder, die unter die Haut gehen, und stets durch die kongenialen Mitstreiter eine besondere Dynamik erfahren. Im Laufe des Abends haben sowohl Bassist Klaus Dengler, Thilo Wagner am Piano als auch Drummer Peter Quarten genug Gelegenheit für fulminante Soli. Eindrucksvoll klingt auch der „Work Song“ von Nat „Cannonball“ Adderley, Duke Ellingtons Titel „Don’t get around anymore“ verströmt einen charismatischen Geist der Jazz-Legende. Und mit dem Titel „Black Orpheus“ aus dem mythologisch verhangenen Film „Orfeo Negro“ des brasilianischen Komponisten Luiz Bonfá schwingt das Marner Quartett im Bossa Nova-Fieber. Ein goldener Oktober-Abend im Jazz-Kino mit einer fulminant aufspielenden Combo, die ganz bestimmt schon bald wieder ihre swingende Visitenkarte in Gustavsburg abgeben wird.
Die neue CD ist fertig:
MONIKA MARNER QARTETT – JUST FRIENDS
Liner Notes von Jürgen Schwab
"Bescheidenheit, ganz viel Herz und immer ein Lächeln auf den Lippen: das ist Monika Marner oder für ihre Freunde und Fans einfach "die Moni". Wer sie und ihren Einsatz als Musikerin, Pädagogin und Jazzclub-Motorin kennt, weiß wie sie für andere Musiker schwärmen kann und wie schnell sie bereit ist, ihr eigenes Licht unter den Scheffel zu stellen. Konsequenterweise lässt sie auch auf dieser CD, ihrer ersten unter eigenem Namen, den Mitmusikern viel Raum zur Entfaltung: dem perlenden Klavier von Thilo Wagner, dem marschierenden Bass von Götz Ommert und dem authentischen Schlagzeugspiel und Gesang von Tommie Harris. Doch wenn man dann hört, wie zärtlich Monika Marner mit ihrem Altsaxofon die Melodie von "My funny Valentine" liebkost, wie charmant sie sich durch "On the sunny side of the street" swingt und mit welchem natürlichen Charme sie "It's only a papermoon" singt, dann zaubert sie auch dem Zuhörer ein Lächeln auf die Lippen und er denkt sich: Endlich, Moni, mehr davon!"
Darmstädter Echo am 25. Juli 2012 | Von Hans-Dieter Vötter
Lyrische Ader
Das Album
Monika Marner Quartett: „Just Friends“, Musikus Productions, Internet: www.monimusic.de
Die rührige Protagonistin des Albums tritt dabei ganz im Gegensatz zu ihrer bekannt bescheidenen Art in den Vordergrund und bestimmt die Abläufe der Arrangements. Monika Marner ist Jazzfreunden
nicht nur als Musikerin, beispielsweise mit der Offenbacher „Leathertown Jazzband“, bekannt, sondern hat sich einen exzellenten Ruf als Musikpädagogin erworben. Darüber hinaus leitet sie seit
vielen Jahren einen Musikladen und betreut den Hanauer Jazzclub. Kein Wunder bei all diesen Aktivitäten, dass viele Jahre bis zu dieser Eigenproduktion vergehen mussten. Diese beginnt mit einer
Überraschung.
Schon beim Opener „It’s Only A Paper Moon“ lernen wir „die Moni“ als Sängerin kennen und staunen über ihre sichere Intonation, genießen ihre wunderbare Stimme im Titelsong „Just Friends“, bevor
sie auf dem Altsaxofon im anspruchsvollen „Round Midnight“ ihre lyrische Ader ausgiebig zelebriert. Dabei wird sie von ihren Mitstreitern kompetent unterstützt. Ein alter Bekannter – und in allen
Sätteln gerecht – ist der Pianist Thilo Wagner. Sein ungemein swingendes Spiel trägt maßgeblich zum hervorragenden Eindruck des Albums bei. Immer zu Scherzen aufgelegt, baut er gerne Zitate aus
anderen bekannten Kompositionen in seine Improvisationen ein.
Kontrabassist Götz Ommert ist ein gesuchter Begleiter im Rhein-Main-Gebiet und hat mehrfach Gelegenheit zu solistischen Exkursionen. Eher aus dem Hintergrund, aber desto wirkungsvoller, agiert
Schlagzeuger Tommie Harris, der auch als Sänger überzeugt („On The Sunny Side Of The Street“). Die rundum gelungene Scheibe endet mit dem „Work Song“, der Hymne des Soul Jazz. Monika Marner
beweist dabei eindrucksvoll, dass sie auch diese Stilistik beherrscht und vital und mitreißend improvisieren kann.